Hospiz Hagen lg

21.11.2019 
Nicht nur Kinder brauchen Märchen
Märchenabend im Bürgerhaus 

  Märchenabend MC 03 b
   Foto: Max Ciolek

Einen äußerst stimmungsreichen Abend bot der Hospizverein am Donnerstag, den 21. November, im Bürgerhaus in Natrup-Hagen.

Der Verein hatte Tanja Schreiber und Marie Pieck für einen Märchenabend engagiert. Schreiber ist eine ausgebildete Märchen- und Geschichtenerzählerin aus Hamm. Pieck stammt aus Witten und ist Harfenistin und Kirchenmusikerin. Märchenabend 03

Etwa 70 Zuhörerinnen und Zuhörer versammelten sich im Kaminzimmer des Bürgerhauses. Hier trug Tanja Schreiber in stimmungsvoller Atmosphäre mal leise flüsternd, mal mit kräftiger Stimme Erzählungen und Geschichten aus aller Welt vor. Völlig ohne Blatt und hochkonzentriert zog sie ab dem ersten Wort das Publikum so in ihren Bann, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören. Sie präsentierte neben Geschichten von Oscar Wilde u. a. die Ruhrgebietssage vom verunglückten Bergmann Kalle und seiner Verlobten Kaline sowie das klassische Sterntalermärchen der Gebrüder Grimm; außerdem das Märchen von den drei Himmelsschlüsseln in jedem Menschen; von dem Fremden, der nur alle 1000 Jahre mal schläft; von der Schwalbe und dem glücklichen Prinzen; die Erzählung vom irischen Sargmacher Daniel Crowly, der nach einer feucht-fröhlichen Totenwache für den Schmied des Dorfes in seiner Werkstatt mit einer großen Flasche Whisky im Arm einen wahren "Totentanz" erlebt; vom jungen Taxifahrer, der eine alte Dame auf ihrem Weg zum Hospiz noch einmal durch die Straßen ihrer Stadt Märchenabend 01fährt und anschließend bei der Ankunft an ihrem Ziel den Eindruck gewinnt, dass ein Hospiz "ein lustiges Haus" sein kann; und schließlich das Märchen von einer alten Dame, die den Tod mit einer List und einem Zauber in ihrem Apfelbaum festklebte und ihn erst nach 10 Jahren wieder herunterließ - unter der Bedingung, dass er sich bei ihr erst dann wieder blicken lässt, wenn sie ihn ruft.

Mit den sanften Klängen ihrer Harfe zauberte Marie Pieck zwischen den einzelnen Stücken angenehme Momente der Entspannung für das Publikum herbei, in denen die vorgetragenen Märchen und Geschichten wunderbar nachklingen konnten.

Am Ende des Abends bedankte sich das Publikum mit wohl verdientem und lang anhaltendem Applaus. Der Vorsitzende Klaus Schlautmann-Haunhorst und die stellvertretende Vorsitzende Hilde Butz bedankten sich ebenfalls herzlich bei dem Duo mit dem Fazit: „Nicht nur Kinder brauchen Märchen sondern auch Erwachsene, weil sie auf geheimnisvolle Art und Weise die Herzen berühren können.“